Die Bestimmung des Bösen by Corbin Julia

Die Bestimmung des Bösen by Corbin Julia

Autor:Corbin, Julia [Corbin, Julia]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Diana TB
veröffentlicht: 2017-03-03T11:17:03+00:00


43

»Nun mischt sich die EU also in unsere Ermittlungen ein«, sagte Volkers und unterbrach seinen aufgebrachten Marsch vor der Leinwand des Kinosaals nur, um Landeaux giftig anzusehen.

»Wir sollten es positiv sehen«, wandte Alexis ein, auch wenn sie sich selbst nicht sicher war, was sie davon halten sollte. Sie saß auf der Rückenlehne eines mit dunkelrotem Stoff bezogenen Kinosessels. Die Sitzfläche war abgewetzt, und an manchen Stellen schimmerte die Füllung durch. Sie nahm sich Zeit mit der Antwort. Bei diesem Fall verlief auch nichts in normalen Bahnen. Sie hielten wichtige Besprechungen in einem verlassenen Kinosaal ab, ihr Onkel gehörte zu den Tatverdächtigen, und jetzt mischte sich auch noch ein Franzose in den Fall. »Ohne Europol wüssten wir nichts von der Verbindung nach Frankreich.«

»Wenn denn überhaupt eine existiert. Für mich ist das sehr dürftig.«

»Was denken Sie, Dr. Norden?«, fragte Alexis den Psychologen, der direkt unter einem der Deckenstrahler saß und so in eine Aura aus Licht gehüllt war.

»Ich hatte zwar noch keine Zeit, die neue Lage gründlich zu studieren, doch nach den Informationen, die mir momentan vorliegen, halte ich es für durchaus wahrscheinlich, dass die Fälle zusammenhängen. Man erkennt eine klare Entwicklung beim Täter. Zuerst eine Tötung, die mir relativ spontan erscheint. Vermutlich hat er dabei entdeckt, dass er Freude am Morden hat, und probierte sich am zweiten Opfer etwas mehr aus.«

»Aber warum hat er aufgehört, nur um drei Jahre später wieder anzufangen?«

»Vielleicht saß er im Gefängnis, es hat sich etwas Gravierendes in seinem Leben geändert, oder er hat weitergemacht, ohne dass wir es bisher mitbekommen haben.«

»Hätte Europol nicht Alarm schlagen müssen?«

»Nur wenn es innerhalb Europas war«, sagte Landeaux nachdenklich. »In der heutigen mobilen Zeit könnte es auch sein, dass er sich in Australien, in den USA, in Afrika oder sonst wo auf der Welt herumgetrieben hat.«

»Haben Sie eine Möglichkeit, Zugriff auf die Datenbanken dieser Länder zu erhalten?«

»Ich werde ein paar Anrufe tätigen. Eventuell erklären sie sich bereit, einen Abgleich für uns zu machen.«

»Aber Sie gehen davon aus, dass Claudette Marou das erste Opfer unseres Killers war?«, wandte sich Alexis erneut an Norden.

»Es spricht einiges dafür«, entgegnete dieser mit einem Seufzer, als spräche er mit einem begriffsstutzigen Kind. »Es könnte sein, dass er in einem nichteuropäischen Land zuvor gemordet hat, oder dass seine Methode zu unspezifisch war, um einen Treffer in den Datenbanken auszulösen.«

»Volkers, Bauwart – ich möchte, dass ihr mit Landeaux’ Hilfe nach ungelösten Fällen mit erwürgten Frauen sucht, die länger als drei Jahre zurückliegen. Beschränkt euch bei der Suche auf Opfer zwischen zwanzig und fünfunddreißig Jahren.«

Volkers wollte zu einem Protest ansetzen, aber Bauwart brachte ihn mit einem Stoß in die Seite zum Schweigen.

»Dr. Norden, wenn ich voraussetze, dass die Marou sein erstes Opfer war, ist die Wahrscheinlichkeit doch groß, dass eine persönliche Beziehung zu ihrem Mörder bestand, oder?«

»Es spricht einiges dafür.«

»Was können Sie uns über das Umfeld von Claudette Marou sagen?« Sie sah Landeaux an, wartete darauf, dass er die Akten nahm, doch stattdessen rasselte er die Fakten aus dem Gedächtnis herunter, hielt dabei ihren Blick gefangen.

»Sie lebte in einem



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